Lebensdaten |
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geboren: 02.12.1900 in Mönchengladbach |
Pseudonym |
H. de Boer, Georg Kemmel, Joh. Chr. Voigt
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Berufe |
Lehrer, Schriftsteller
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Biografie |
Volksschule, dann 1916-1921 Lehrerbildungsanstalt in Odenkirchen; 1922 kurzzeitig Handlungsgehilfe einer Tabakhandlung in Mönchengladbach, 1922-1924 Hauslehrer und Privatsekretär bei dem Dramatiker Georg Kaiser in Grünheide bei Berlin, seitdem literarische Betätigung; Mitarbeiter der Mainzer Literaturzeitschrift „Revue Rhenane“, ab 1924 Lehrer an der Pestalozzischule in Kamp-Lintfort, 1927 zweite Lehrerprüfung; erste literarische Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. in der „Linkskurve“, der „Neuen Bücherschau“ und „Die Furche“; seit 1930 aktiv schriftstellerisch für die KPD tätig, verfasste Flugblätter und wurde Mitglied der „Interessensgemienschaft oppositioneller Lehrer“; 1933 entlassen, Flucht nach Holland, wo er (unter dem Pseudonym „H.de Boer“) für die illegale Zeitung „Das freie Wort“ schrieb, die nach Deutschland geschmuggelt wurde; 1934 illegale Rückkehr nach Deutschland im Auftrag der Partei, zunächst nach Andernach, wo er – offiziell arbeitslos – verschiedene Tätigkeiten ausführte; 1937 ging er nach Zarrentin in Mecklenburg, wo er eine Lehrerstelle an der Höheren Privatschule antrat; versuchte zunächst vergeblich aus Tarngründen in die NSDAP einzutreten; 1939 wurde er Handelslehrer, später Heimleiter der Spöhrerschen Handelsschule in Calw/Württemberg, ab Juli 1941 NSDAP-Mitglied; 1943 für knapp drei Monate Soldat, aus Gesundheitsgründen entlassen; nach seiner Rückkehr nach Calw intensive Untergrundarbeit, u.a. mit dem Maler Kurt Weinhold Leiter einer aktiven Widerstandsgruppe; nach dem 20. Juli 1944 angezeigt, aber entlastet; war bis 1945 unter Pseudonymen als Schriftsteller oppositioneller Zeitungen tätig; nach Kriegsende Mitglied des Kreisvertrauensrates und des Kreiskulturkomitees in Calw; wurde Mitglied der KPD, aus der er 1950 wieder austrat; zog 1947 nach Wildbad, wo er Mitgesellschafter und Cheflektor von Gerd Oppenheimers Verlag für Jugendschriften wurde, aus dem die Edition-Pan GmbH hervorging; nach deren Konkurs freier Schriftsteller in Wildbad, 1956 Umzug nach Freudenstadt; klagte vergeblich auf Wiedergutmachung sowie Wiedereinstellung in den Staatsdienst, 1959 endgültig abgelehnt; Lyriker, Dramatiker und Verfasser von Jugendbüchern; 1955 „Goldene Grubenlampe“ der Stadt Kamp-Lintfort. |
Werke |
Jeannot - oder die leere Hand (Dr.) 1923; Der Weichensteller 1. Klasse (Dr.)1926; Streikbrecher (Dr.)1928; Zwischen Steglitz und Wedding (Dr.) 1929; König d. Kunstseide (Dr.) 1930; Heudepot (Dr.) 1931; Elf Jungens und ein Fußball (Jgdb.) 1947; Robinson am Rhein (Jgdb.) 1951; Und es wird Abend und Morgen (Ged.) 1948; Und wir leben auf der Erde (Ged.) 1952; Start ins Leben (Jgdb.) 1956; Bunkertheater (Dr.) 1958; Tätowierter Tag (Ged.) 1970.
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Sekundärliteratur |
Kü Nekr. (1936/70); DBE 10.
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richtige(r) Name(n) |
Johannes Joseph Vogts
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Institution |
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Stadtarchiv Mönchengladbach |
Nachlass |
Teilnachlass |
Ordnung |
Findbuch
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Umfang |
23 Kartons
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Nutzung |
frei
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Signatur |
15/41
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Inhalt |
Werkmanuskripte: Fragmente, Entwürfe u. Materialsammlungen der veröffentlichten Dramen; Ts. (spätere Fassungen) u.a. von: „Streikbrecher“, „Zw. Steglitz u. Wedding“, „König d. Kunstseide“; Mss. u. Ts. der Gedichte (1919-1976), darunter viele unveröffentl. sowie veröffentl. m. hs. Korrekturen; Mss., Entwürfe u. Materialsammlungen veröffentl. Jugendbücher sowie auch unveröffentl., z.B. „Simplex bei den Hotzen“, „Die Caddies vom Hohen Ried“, „Internat Igelsloch“ (entst. 1954-1955), „Gespenster an d. Tintenseen“ (entst. 1958-1959); „Die jg. Stürmer“ (entst. 1957-1958); Kurzgeschichten, Aufsätze u. Entwürfe (enth. u.a. „Auszug aus einem `Tagebuch´ d. Jahres 1917 od. 1918“; „Das Nest im Briefkasten“, „Die Kolonie“, „Peter, d. Gründliche“, „Der Stehgeiger“, „Amsterdamer Bilderbogen I.-III.“, „Arme wie Leberwürste“ etc.); Veröffentlichungen von u. über H.V. nebst Rezensionen; fremde Mss. u. Tss. vor allem im Zusammenhang mit H.V.‘s Tätigkeit beim Pan-Verlag, u.a.: Heinrich Lersch, „Das Glück, ein Gesang zu Ehren d. Geliebten“ (Ms., 1919); Kurt Schell, „Irrenhausnovelle“ (Ts., o.D.); Horst Petruschinski, „Lateinamerikan. Skizzen“ u. „Tor d. Tränen“ (Tss., o.D.); Gustav Schenk, Schluss von „Eisschmelze“ (Abschnitte 166-205, enth.: biograph. Angaben des Autors, Ms., Rechte von H.V. am 1.2.1975 käufl. erworben); „Nie stirbt das Gedicht“ (geplante Anthologie, enthält: Slg. teilw. originaler Mss. u. Tss. nebst biograph. Unterlagen von: Walter Bauer, Werner Bergengruen, Dietrich Bonhoeffer, Rudolf Hagelstange, Ricarda Huch, Max Hermann-Neisse, Oskar Jellinek, Georg Kaiser, Theodor Kramer, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Hans Weigel, Wolfgang Weyhrauch, Stefan Zweig); |