Karl Valentin



Lebensdaten

geboren: 04.06.1882 in München
gestorben: 09.02.1948 in Panegg bei München

Berufe
Volkssänger, Komiker, Kabarettist
Biografie

1897-1899 Schreinerlehre, danach einige Jahre Sargschreiner; 1902 Besuch einer Varietéschule; führte dann die Speditionsfirma seines Vaters bis zu deren Verkauf 1906; trat als Musikclown und Zitherspieler in Münchner Gaststätten auf und hatte einen ersten Erfolg mit dem Solo-Kabarett-Programm „Das Aquarium“; wurde schließlich als Kabarettist am „Frankfurter Hof“ engagiert, wo er Lisl Karlstadt (eigentlich: Elisabeth Wellano) kennen lernte, mit der bis 1939 zusammen arbeitete; 1915 übernahm er die Direktion des Münchner Kabaretts Wien-München und bestritt ab 1922 mit eigenen Programmen die Nachtvorstellungen der Münchner Kammerspiele; gefeierte Gastspiele in Berlin und Wien; Verfasser von unzähligen Sketchen und Dramoletten, die er immer wieder improvisierend veränderte, seine „Orchesterprobe“ (1921) erlebte etwa 800, „Die verflixten Notenständer“ (1922), „Das Brillantfeuerwerk“ (1926) und „Im Senderaum“ (1926) über 400 Aufführungen; produzierte eine Reihe von Filmen mit ihm und Lisl Karlstadt in den Hauptrollen; eröffnete 1934 ein „Juxmuseum des denkenden Menschen“, ein Grusel- und Lach-Panoptikum, das allerdings nach kurzer Zeit geschlossen werden musste; 1937 gründete er ein eigenes Kellertheater, die „Ritterspelunke“, wo er mit seiner neuen Partnerin Annemarie Fischer vor allem die Posse „Ritter Unkenstein“ spielte; 1940 forderten ihn die Nationalsozialisten zur Schließung des Theaters auf, worauf V. sich ins Privatleben zurück zog.

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Werke
Humorist. Zeitungsannoncen, o.J. [1920?]; Blödsinns-Vorträge, o.J. [1920]; Original-Vorträge 1926; Karl-Valentin-Buch 1932; Brillantfeuerwerk 1938; Valentiniaden 1941; postum: Lachkabinett 1950; Der Knabe Karl. Jugendstreiche. Aus dem NL 1951; Panoptikum 1952.
AV
Filme: Mysterien eines Frisiersalons 1922; Der Sonderling 1929; Die Erbschaft 1936.
Ausgaben
Ges. Werke. Mit einer Erinnerung v. Ernst Buschor: Der Museumsdirektor K.V. u. einem Tucholsky-Essay: Der Linksdenker 1961; Sturzflüge im Zuschauerraum. der Ges. Werke anderer Teil 1969; Ges. Werke, 4 Bde. 1981; Sämtl. Werke in 8 Bden. u. einem Ergänzungsband 1991-1998; zahlreiche aktuelle Einzelausgaben, auch Tonträger u. Videos.
Sekundärliteratur
Wilpert 1988; Killy 11; W. Hausenstein, Die Masken des Münchner Komikers K.V., München 1958; M. Schulte, K.V., Hamburg 1982; K. V. Volkssänger? DADAist? (Kat.), München 1982; M. Glasmeier, K.V. Der Komiker u. d. Künste, München/Wien 1987; F. Tuber, K.V. u. d. Konstituenten seiner Komik, Stuttgart 1987; G. Freilinger-Valentin, Erinnerungen d. älteren Tochter, München 1988; A. Schweiggert, K.V.‘s Stummzeit. Grünwalder u. Planegger Jahre 1941 - 1948, München 1998; M. Schulte, K.V. Eine Biographie, München/Zürich 1998; M Schulte, K.V. Mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, Reinbek bei Hamburg 2000.
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richtige(r) Name(n)
Valentin Ludwig Fey
Institution
Universität zu Köln/ Theaterwissenschaftliche Sammlung Schloss Wahn
Nachlass

Teilnachlass

Ordnung
Katalog
Umfang
s. Inhalt
Nutzung
frei
Signatur
Au 11745-12123
Inhalt

Werkmanuskripte: 26 Artikel-Mss. (m. Verz.), „Meine Jugendstreiche“ (o.J., 106 Bl.); Abschr. v.d. Originaltexten v. d. lustigen Werk – K.V.‘s wahre Erlebnisse aus seiner Jugendzeit bis heute 1884-1943“ (o.J., 65 Bl.), 14 „Unvollendete Mss./Exposés“ (1916, 1940-1948), „Meine Filmlaufbahn von 1913 bis heute“ (u.a. Notizen, 7 Bl.); Filmprojekt „Am laufenden Band. Ungef. 10-20 Original-Valentiniaden in einem Großfilm vereint“ (o.J., 13 Bl.), 11 Film-Exposés (nach Ideen anderer), „Neue Filme in Vorbereitung“; Filmprojekt „Raubritter vor München“ (K.V. u. Liesl Karlstadt, Treatment, Bildmaterial, insges. 142 Bl.), 1 Mappe ‘Ideen u. Notizen‘ (1930, 1943-1947), 1 Mappe ‘Filmideen‘ (Text u. Zeichnungen), 1 Mappe ‘Funk u. Schallplatten‘; Repertoire-Verzeichnis (ab 1906), 4 Schallplattenverzeichnisse (1919-1939, 1930-1946, 1938-1940, 1937-1943, 7 Bl.), 2 Briefverz. „Komische Briefe v. K.V.“ (1920-1947, 3 Bl.), Werkverz. (vorläufig, 232 Bl.), 7 Filmverz. (1940), Album „Vorträge v. K.V.“ (enthält: Originalcouplets v. K.V. Fey 1898-1907);
Korrespondenz: ca. 100 Briefe v. K.V., u.a. an Max Amann, Reichspresseleiter (2 Br., 3 Bl., 1938/1939), Carl Auen, Reichsfilmkammer (1 Br. m. Aufstellg. ‘Filmeinkommen seit 1914‘, 3 Bl., 1937), Fred Endrikat (1 Br. m. Ged. v. K.V., 2 Bl., 1937), Gustav Gründgens (1 Br., 3 Bl, 1936), Max Herrmann-Neisse (1 Br., 2 Bl. 1929), Reichsfilmkammer (1 Br., 1 Bl., 1936), Reichstheaterkammer (2 Br., 2 Bl., 1936/1937), Eugen Roth (1 Reim-Br., 2 Bl., 1940); sowie mehrere 100 Briefe an K.V. (1908-1947), u.a.: Werner Finck, Kabarettist (1 Br.; 1 K., 2 Bl., 1945-1946), Gustav Kiepenheuer, Verlag (1 Br., 1 Bl., 1931), Kurt Kusenberg, Berliner Ill.. Ztg. (1 Br., 1 Bl., 1934), Max Ophüls (1 Br., 1 Bl., 1932);
Lebensdokumente: div. Verträge (Engagement u. Verwertung, u.a. K.V. m. Eugen Roth), Pressespiegel u. Kritikauszüge (z.T. fremdsprachig, 31 Bl., 1023-1924, 1937-1942); Filmkritiken (1934-1941, 44 Bl.); Mss., Aufsätze etc. über K.V.
Hinweis: Korrespondenz nicht in Zusammenhang aufbewahrt.

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