Fritz Sänger



Lebensdaten

geboren: 24.12.1901 in Stettin
gestorben: 30.07.1984 in München

Pseudonym
Günther Friebe, Matthias Monten, Paul Pommer
Berufe
Journalist, Politiker
Biografie

Aufgewachsen in Stettin, ab 1918 Stipendiat das Lehrerseminar in Pyritz (Pommern), 1920 Eintritt in die SPD; Redakteur der vom Preußischen Lehrerverein herausgegebenen Halbmonatsschrift „Der Ruf“; trotz abgelegter Lehrerprüfung (1921) wurde er Journalist, Volontariat und Redakteur beim „Generalanzeiger für Stettin und Pommern“ (1921-1922), danach Sekretär des Provinzkartells Pommern des Deutschen Beamtenbundes (1922-1927), nebenher Mitarbeit beim „Vorwärts“ und beim „Sozialdemokratischen Pressedienst“ sowie in SPD-Ausschüssen; ab Mai 1927 Ltd. Redakteur der „Preußischen Lehrerzeitung“; 1933 vom Preußischen Lehrerverein fristlos entlassen; Mitbegründung des Pressebüros „Die Brücke“; half Verfolgten des NS-Regimes unterzutauchen oder Deutschland zu verlassen; 1935 zeitweise mittellos, ab September 1935 leitete er die Berliner Redaktion der „Frankfurter Zeitung“; sammelte währenddessen systematisch Informationen, Weisungen für die gleichgeschaltete Presse usw., publiziert in „Politik der Täuschungen“ (1975) und „Der Freiheit dienen“ (1985); nach Verbot der „Frankfurter Zeitung“ 1943 Mitarbeiter der Berliner Redaktion des „Neuen Wiener Tagblatts“; weiter Kontakt zu sozialdemokratischen Widerstandskreisen (Carlo Mierendorff, Theodor Haubach, Julius Leber); nach dem Krieg in Gifhorn Sonderbeauftragter für die Betreuung der NS-Verfolgten, ab 1945 Chefredakteur der „Braunschweiger Neuen Presse“; Mitglied des Gemeinderates von Gifhorn und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag, ab 1946 MdL; ab baute den „Sozialdemokratischen Pressedienst“ wieder auf, dessen Chefredakteur er bis Juli 1947 blieb, dann Chefredakteur und Geschäftsführer des „Deutschen Pressedienstes“, später „dpa“, blieb Geschäftsführer bis 1955, Chefredakteur bis 1959; 1959 Mitglied der Redaktionskommission des Godesberger Programms; ab 1960 freier Journalist, 1961 Sekretär der „Zentralen Wahlkampfleitung“ Willy Brandts;1961 und noch einmal 1965 MdB; später wieder als freier Journalist tätig; Publikationen zur Presse- und Medienpolitik; Mitglied zahlreicher in- und ausländischer Organisaitonen: Deutscher Rat der Europäischen Bewegung, Hauptausschuss des NDWR bzw. Rundfunkrat des NDR, Rundfunkrat des Deutschlandfunks, Beirat der Deutschen Wochenschau, Deutscher Presserat, Kuratorium „Freunde des Israel-Aufbaus“, Kuratorium der Friedrich-Ebert-Stiftung, Kuratorium des Internationalen Arbeitskreises Sonnenberg, Kuratorium der Stiftung „Hilfswerk 20. Juli“, Deutsche Journalistenunion im DGB/IG Druck und Papier.

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Werke
(Auswahl): Politik der Täuschungen 1975, Der Freiheit dienen, 1985; zahlreiche Veröffentlichungen zur SPD-Programmatik, u.a. Kommentare zum Godesberger Programm.
Institution
Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Nachlass

echter Nachlass (vollständig)

Ordnung
Findbuch
Umfang
11,2 m
Nutzung
frei
Signatur
alphabetisch
Inhalt

Unterlagen u. Sachakten zur Pressepolitik, zu Pressekonzentration, Verhältnis zwischen Redaktion und Verleger, Konkurrenz Presse-Fernsehen, Verfassungsstreit um Adenauers Pläne für ein Privatfernsehen, Ausbildung und Interessenvertretung der Journalisten, Tätigkeit des deutschen Presserats, "Spiegel"-Affäre, Prozesse betr. Kurt Ziesel und "Deutschland-Stiftung" und Entwicklung der Nachrichtentechnik (darin auch Korrespondenzen mit Sachbezug); außerdem Materialien zur Formulierung des Godesberger Programms, zur Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung sowie allgemeinen Fragen des Bundestags
Allgemeine Korrespondenz: 1 Mappe (1946-1976), hauptsächl. m. Politikern, u.a. auch ab 1978 enger Briefwechsel mit Helmut Schmidt;
Laufzeit: 1921 – 1984

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