Lebensdaten |
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geboren: 03.11.1871 in Düsseldorf |
Berufe |
Schriftsteller, Regisseur
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Biografie |
Sohn des Malers Heinz Ewers und der Schriftstellerin Maria aus’m Weerth; ab 1888 erste Gedichte; 1898 Bekanntschaft mit Oscar Wilde; Jurastudium in Berlin, Bonn und Genf, 1894 Promotion in Bonn; ging 1901 als Autor an Ernst von Wolzogens »Ueberbrettl« nach Berlin; Freundschaft mit Gerhart Hauptmann, Erich Mühsam, Marc Henry, Max Reinhardt, Frank Wedekind, Herwarth Walden, Else Lasker-Schüler, Maximilian Harden, Stanislaw Przybyszewski, Victor Hadwiger, Johannes Schlaf, John Henry Mackay, Paul Scheerbart, Roda Roda, Herbert Eulenberg, Gustav Klimt, Ferruccio Busoni; ab 1906 deutscher Übersetzer und Herausgeber von Israel Zangwill; mehrere Weltreisen; 1909 Mitbegründer des »Schutzverbandes deutscher Schriftsteller« (SDS); 1911-1922 Freundschaft mit Walter Rathenau; 1912-1920 Beziehung mit der Malerin Marie Laurencin; 1913-1914 Drehbuchautor, Star-Regisseur und später Leiter der »Deutschen Bioscop«-Filmgesellschaft (Vorläuferin der »Ufa«); 1914-1920 in den USA; dort deutschfreundliche Propagandatätigkeit und Wandlung vom Kosmopoliten zum Nationalisten; wurde schließlich interniert und konnte erst Ende 1920 zurückkehren; der Versailler Vertrag verstärkte seinen Nationalismus, früh kam er in Kontakt mit der Schwarzen Reichswehr und der NSDAP, 1931 Aufnahme in die Partei durch Hitler selbst, in dessen Auftrag er seinen Horst Wessel- Roman schrieb; bis 1934 Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten, Umgang u.a. mit Joseph Goebbels, Ernst Röhm, Graf Helldorf, Prinz August Wilhelm, Ernst Hanfstaengl, dann fiel er in Ungnade, fast alle seine Bücher wurden bis 1940 verboten; half verfolgten jüdischen Freunden zu entkommen; 1939-1943 Beziehung mit der (halbjüdischen) Architektin Rita Grabowski. |
Werke |
Das Grauen (Erz.) 1907; Die Besessenen (Erz.) 1908; Der Zauberlehrling oder die Teufelsjäger (Rom.) 1909 [auch frz. 1970]; Alraune (Rom.) 1911 (zahlr. Neuausg., zuletzt 1993) [auch frz. 1970, estn. 1994, russ. 1995, span. 2005]; Dt. Kriegslieder 1915; Vampir (Rom.) 1921 [auch jap. 1957]; Nachtmahr (Erz.) 1922; Der Geisterseher (Rom.) 1922; Fundvogel (Rom.) 1928; Reiter in deutscher Nacht (Rom.) 1931; Horst Wessel (Rom.) 1932; sowie zahlr. postume Erzählsammlungen in dt. u. internationalen Sprachen.
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AV |
Die toten Augen (Oper, mit Marc Henry, Musik: Eugen d'Albert) 1912; Filme: Der Student von Prag (1913, 1926, 1935); Ein Sommernachtstraum in unserer Zeit (1913); Alraune (1918, 1927, 1930, 1951).
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Herausgaben |
Rara. Eine Bibliothek des Absonderlichen (mit H. Conrad), 6 Bde. 1910-1923; Galerie der Phantasten, 8 Bde. 1914-1922.
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Sekundärliteratur |
Killy 3; W. Kugel, Literatur von nebenan, in: 60 Porträts von Autoren aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen (Hg. B. Kortländer), Bielefeld 1995, S. 89-92 (Bio u. Werke); R. Keiner, H.H.E. u. d. Phantastische Film, Hildesheim/Zürich/New York 1988; R. Burkert, H.H.E.' Roman >Alraune< (1911). Analyse eines literarischen Erfolges, Freie Universität Berlin 1991; W. Kugel, Der Unverantwortliche. H.H.E. - Biografie und Psychogramm, Düsseldorf 1992, C. Ruthner, Unheimliche Wiederkehr. Interpretationen zu den gespenstischen Romanfiguren bei Ewers, Meyrink, Soyka, Spunda u. Strobl, Meitingen 1993; M. Knobloch, Romanstruktur, Genremerkmale und Erzählstruktur in Hanns Heinz Ewers' Roman "Der Zauberlehrling", Wetzlar 1997; S. Stockhorst, H.H.E. als Prophet ohne Zukunft. Bedingungsanalyse d. gescheiterten Propagandaromans "Horst Wessel", Wetzlar 1999; E. Roßmeißl, Märtyrerstilisierung i. d. Literatur des Dritten Reiches, Taunusstein 2000; M. Knobloch, H.H.E. Bestseller-Autor in Kaiserreich u. Weimarer Republik, Marburg 2002; U. Brandenburg, H.H.E.:(1871 - 1943). Von d. Jh.-wende zum Dritten Reich - Erzählungen, Dramen, Romane 1903 - 1932; v. d. Genese des Arioheros aus d. Retorte: d. Gestaltwerdung einer "dt. Reichsutopie". Frankfurt/M. u.a. 2003; V. Mergenthaler, Völkerschau - Kannibalismus - Fremdenlegion. Zur Ästhetik d. Transgression (1897 - 1936), Tübingen 2005.
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Institution |
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Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf |
Nachlass |
angereicherter Nachlass mit Nachlassbibliothek |
Ordnung |
Katalog
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Umfang |
83 Kartons
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Nutzung |
frei
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Signatur |
NL Ewers
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Inhalt |
Insges. 547 Werkmanuskripte, darunter Romane: „Alraune“ (Hs., 153 S. + 10 S. Einschübe, 1911), „Amerika: Dtlds. offener Feind“ (Hs., 154 + 59 S. u. Ts., 412 S., 1915), „Fundvogel“ (Hs., 162 S. + 73 S. Ergänzungen, 1927-1928), „Der Geisterseher“ (Forts. d. Schiller-Fragm., 82 + 3 S., 1921), „Reiter in dt. Nacht“ (Hs., 236 S. + 131 S.), „Vampir“ (Hs., 310 + 37 S., 1915/1916, Ts., 355 S., 1920, sowie weitere Fassungen), „Horst Wessel. Ein dt. Schicksal“ (Hs., 81 S. + 3 S. Nachw. u. 32 S. Einschübe, sowie 1 Ts., 240 S. + 5 S. Nachw. u. 38 S. Einschübe, 1932), „Der Zauberlehrling od. Die Teufelsjäger“ (Hs., 211 S. + 10 S. Einschübe); |