Walter Dirks



Lebensdaten

geboren: 08.01.1901 in Hörde (jetzt zu Dortmund)
gestorben: 30.05.1991 in Wittnau/Freiburg

Pseudonym
Georg Risse
Berufe
Journalist, Herausgeber, Publizist
Biografie

War in der katholischen Jugendbewegung „Quickborn“ tätig; Studium der Theologie in Münster und Paderborn (abgebrochen),danach zunächst Sekretär von Romano Guardini in Potsdam; 1924-1934 Kulturredakteur bei der „Rhein-Mainischen Volkszeitung“, zuletzt (bis zu deren Schließung durch die Nationalsozialisten) als Feuilletonchef; 1930 Philosophiestudium im in Gießen; 1933 einige Wochen in „Schutzhaft“, war dann ab 1935 Musikkritiker bei der „Frankfurter Zeitung“ bis zu seinem Berufsverbot durch die Nationalsozialisten wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ (1943); ab 1946 mit Eugen Kogon Herausgeber der „Frankfurter Hefte“, seit 1949 innenpolitischer Kommentator beim „SWF“; war 1945 einer der Mitbegründer der hessischen CDU, von der er sich jedoch später abwandte; 1953-1956 am „Frankfurter Institut für Sozialforschung“ tätig, wo er mit Theodor W. Adorno die „Frankfurter Beiträge zur Soziologie“ herausgab; 1956-1967 Leiter der Hauptabteilung Kultur beim „WDR“ in Köln, seit 1968 lebte er in Wittnau bei Freiburg; kulturkritischer und politischer Publizist, Herausgeber und Sachbuchautor; 1959 Großes Verdienstkreuz; 1966 Ehrendoktor der Universität München; 1969 Kulturpreis des DGB; 1971 Professorentitel der NRW-Landesregierung; 1981 Romano-Guardini-Preis; 1983 Geschwister-Scholl-Preis; 1986 Ehrenbürger der Gemeinde Wittnau und der Stadt Dortmund; 1987 Reinhold-Schneider-Preis.

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Werke
(Ausw.): Erbe u. Aufgabe (kulturpolit. Aufs.) 1931; Die zweite Republik 1947; Die Antwort d. Mönche 1952 (3. erw. Aufl. 1968); Wozu tolerant sein? 1952; Politik u. Parteien 1953; Die öffentliche Meinung 1953; Arbeiter u. Kultur 1954; Bilder u. Bildnisse 1954; Unser Brot u. unser Buch. Wandlungen d. Bildung 1954; Christi Passion. farbige Bilder aus d. 6. bis 12. Jh. (erläutert v. W.D.) 1956; Ein Fest u. ein Zeichen. 10 Jahre Ruhrfestspiele 1956; Zur Funktion d öffentl. Bücherei 1958; Der dt. Schulaufbau u. unsere Zukunft 1959; Die geschichtl. Aufgabe d. Gewerkschaften in unserer Zeit (Vortr.) 1961; Das schmutzige Geschäft? Die Politik u. d. Verantwortung d. Christen 1964; Bildung im industriellen Zeitalter (Vortr.) 1965; Caritas im Geiste d. Konzils (Vortr.) 1967; Geschäftsführung ohne Auftrag 1967; Der neue Humanismus u. d. Christentum (m. B. Hanssler) 1968; Kirche u. Öffentlichkeit. W.D. antwortet W. Post 1970; Gebete f. Zeitgenossen (m. C. Blendinger u. M. Dirks) 1971; Unser Vater u. d. Vaterunser 1972; Weihnachtskonsequenzen 1974; Alte Worte: 4 Kapitel zur Frömmigkeit 1976; Das Vertraute u. d. Vertrauen 1979; Die Wette: ein Christ liest Pascal 1981; Der singende Stotterer. Autobiograph. Texte 1983; War ich ein linker Spinner? Republikanische Texte v. Weimar bis Bonn 1983; Parallelen d. Engagements: 60 Jahre in Politik u. Gewerkschaft, W.D. u. Walter Fabian. Ein Gespräch 1984; Gedächtnis u. Erinnerung (Rede) 1985; Der Samariter u. d. Mann aus Samaria 1985; Ein zarter, zäher, kl. Mann 1987; Barmherzigkeit. Ermutigung zu einer unzeitgemäßen Tugend 1992; Kirche u. Gesellschaftskritik (Cass.) 1994.
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Herausgaben
Zw. Kirche u. Welt (ausgew. Aufsätze aus d. Nachlaß v. Karl Neundörfer, m. L. Neundörfer) 1927; Frankfurter Hefte. Zs. f. Kultur u. Politik (m. E. Kogon) 1946ff.; Frankfurter Beiträge zur Soziologie (m. T.W. Adorno) 1955ff.; Christl. Glaube u. Ideologie (m. K. v. Bismarck) 1964; Neue Grenzen. Ökumenisches Christentum morgen (m. dems.), T. 1: Theologische Themen, 2 Bde. 1966ff.; Glaube u. Schule: Grundüberlegungen zum Schulstreit (m. T. Fielhaut) 1967; Friede im Atomzeitalter 1967; Konkurrenz d. Bildungsangebote 1968; Kampf dem Atomtod (m. anderen) 1982 [Frankfurter Hefte extra]; Christen f. d. Sozialismus o.J.; Existenzwissen 1983 [Frankfurter Hefte extra]; Überlegungen zum Selbstverständnis journalist. Arbeit 1984; Gefahr ist. Wächst das Rettende auch? 1991.
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Ausgaben
Gesammelte Schriften in 8 Bänden, 1987-1991 (Hg. F. Boll).
Sekundärliteratur
DLL 3; Killy 3; Literarische Porträts; Brauneck 1995; DBE 2; KAL 2; U. Bröckling, W.D-Bibliografie (Archiv d. Sozialdemokratie d. Friedrich-Ebert-Stiftung), Bonn 1991.
Institution
Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Nachlass

echter Nachlass (vollständig)

Ordnung
Findbuch
Umfang
34,4 lfm
Nutzung
frei
Signatur
alphabetisch
Inhalt

Werkmanuskripte u. Druckbelege (nicht lückenlos);
Korrespondenz: wg. Berufsverbotsverfahren; sowie Briefe von und an: Walter Adloch, Theodor W. Adorno, Carl Amery, Alfred Andersch, Günther Anders, Josef Antz, Werner Bergengruen, Heinrich Böll, Martin Buber, Yves Congar, Ingeborg Drewitz, Erich Fried, Adolf Grimme, Helmut Gollwitzer, Romano Guardini, Jürgen Habermas, Gustav Heinemann, Theodor Heuss, Wolfgang Hildesheimer, Max Horkheimer, Joachim Kaiser, Marie-Luise Kaschnitz, Leo Kofler, Eugen Kogon, Elisabeth Langässer, Georgy Lukacs, Hans Mayer, Martin Niemöller, Max Picard, Luise Rinser, Helmut Schelsky, Carlo Schmid, Wolfdietrich Schnurre, Hans Schwab-Felisch, Theodor Steinbüchel, Dolf Sternberger, Vilma Sturm, Günther Weisenborn, Leo Weismantel Carl Friedrich von Weizäcker, Wolfgang Weyhrauch, Carl Zuckmayer.
Lebensdokumente: persönl. Unterlagen; Sachakten bis 1933 (betr. Friedensbund Dt. Katholiken, Gotteslästerungsprozess gg. George Grosz), Sachakten 1933-1945 (Materialien zum Nationalsozialismus, „Frankfurter Zeitung“, darin: Redaktionskorrespondenz (1937-1943), u.a. mit Stefan Andres, Friedrich Sieburg, Wilhelm Hausenstein; Sachakten 1945-1954 (betr. Kriegsende, Entnazifizierung, Parteien nach 1945, Christentum u. Sozialismus, Remilitarisierung u.v.m.); Sachakten 1955-1989 (betr. Gewwerkschaftspolitik u. Mitbestimmung, Konrad Adenauer, Bensberger Kreis, Pax Christi, Diskussion um Neuregelung des §218, Medien u. Medienpolitik, Materialien zu Kunst, Kultur u. Wissenschaft u.v.m.);
Sammlung: Zeitungsausschnitte;

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