(Carl) Ludwig Börne



Lebensdaten

geboren: 06.05.1786 in Frankfurt/M.
gestorben: 12.02.1837 in Paris

Berufe
Publizist, Schriftsteller
Biografie

Medizin-Studium in Halle, hörte dort auch Vorlesungen Friedrich Schleiermachers; Besuche in den Salons von Rahel Varnhagen und Henriette Herz, ab 1807 Studium (Rechts- und Staatswissenschaft) in Heidelberg, 1808 Promotion zum Dr. phil. in Gießen, ab 1811 Polizeiaktuar in Frankfurt, 1818 Übertritt zum Protestantismus; 1818-1821 Herausgabe der Zeitschrift ”Die Wage. Eine Zeitschrift für Bürgerleben, Wissenschaft und Kunst”, Januar bis Juni 1819 Redakteur der ”Zeitung der freien Stadt Frankfurt”; 1819 Herausgabe der ”Zeitschwingen”, die durch die Karlsbader Beschlüsse verboten wurden, vorübergehend inhaftiert; 1821 lehnte er ein Angebot von Metternichs Staatskanzlei ab, arbeitete als freier Mitarbeiter für die ”Neckarzeitung” und die Cottaschen Blätter ”Morgenblattt für die gebildeten Stände” und ”Politische Annalen”; seit 1822 zeitweilig, ab 1830 dauerhaft in Paris lebend, von wo er seine politisch-satirischen Feuilletons ”Briefe aus Paris” herausgab; zunächst in freundschaftlichem Kontakt mit Heine, über den er zum Verleger Julius Campe fand, später gingen beide auf Distanz zueinander; mit der Juli-Revolution 1830 kam es bei Börne zu einer politischer Radikalisierung, die ihn zu einem führenden Kopf des revolutionären, deutschen Liberalismus werden ließ; Publizist, Literatur- und Theaterkritiker, satirische Prosa, mit Heine Begründer des deutschen Feuilletons.

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Werke
Monographie d. dt. Postschnecke u.a. Skizzen 1821; Denkrede auf Jean Paul Friedrich Richter 1826; Einige Worte üb. d. angekündigten Jahrbücher d. wiss. Kritik 1827; Briefe aus Paris 1831-1834 (3 Fassungen); Paris 1833; Menzel, d. Franzosenfresser 1837 (Neuausg. 2006); Urteil üb. Heinrich Heine. Ungedr. Stellen aus d. Pariser Briefen 1840; Fragments politiques et littéraires, Précédés d‘une note par M. de Cormenun et d‘une notice biographique sur l‘auteur, Paris 1842 (dt. 1847); postum: Nachgelassene Schriften, 6 Bde. 1844-1850; Die Mauthpredigt 1848.
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Ausgaben
Gesammelte Schriften, 8 Bde. 1829-1832; Gesammelte Schriften, 9-14. Bd. 1844; Gesammelte Schriften, Neue vollständige Ausgabe, 12 Bde. 1862; Schriften, hist.-krit. Ausg. v. L. Geiger (ersch. Bd. 1-3, 6, 7, 9) 1911-1913; Schriften u. Briefe, 5 Bde. (Hg. I. u. P. Rippmann) 1964-1968; M. Reich-Ranicki (Hg.), Spiegelbild d. Lebens. Aufsätze zur Literatur 1993; K. Spalding (Bearb.), Worte sind meine Werkzeuge: das kleine Börne-Brevier 1995; L. Geiger, Briefwechsel des jungen Börne u. d. Henriette Herz 2000; W. Jasper (Hg.), Berliner Briefe 2000; C. Weiß (Hg.), Ludwig Börnes Goethe-Kritik. Eine Ausw. nach d. Erstdrucken u. Handschriften 2005.
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Sekundärliteratur
DLL 1; Wilpert 1988; Killy 2; W. Labuhn, Lit. u. Öffentlichkeit im Vormärz. Das Beispiel L.B., Königstein 1980; I. Rippmann, B.-Index. Hist.-biograph. Materialien zu L.B.‘s Schriften u. Briefen, 2 Halbbde., Berlin 1985; Dies. u. W. Labuhn (Hg.), Die Kunst - eine Tochter d. Zeit. Neue Studien zu L.B., Bielefeld 1988 (m. Forschungsbericht v. W. Labuhn 1976-1986); W. Jasper, Keinem Vaterland geboren. L.B. Eine Biographie, Hamburg 1989; I. Rippmann, B.‘s ”Studien üb. Geschichten u. Menschen d. Frz. Revolution”, in: Heine-Jahrbuch 1992, 31. Jg. (Hg. J.A. Kruse), Hamburg 1992, S. 162-191 [vgl. zahlreiche Lit.-Angaben in Standard-Lex.]; H.M. Enzensberger (Bearb.), L.B. u. Heinrich Heine, ein dt. Zerwürfnis, Leipzig 1991; P. Hossfeld/M. Strich, Leben ist Differenz. Nachgelesenes bei L.B., Berlin 1991; P. Heuberger, Ludwig Börne : ein Frankfurter Jude kämpft für die Freiheit, Frankfurt/M. 1996; K. Hiroshi, Haine-to-Berune. Doitsu-shimin-shakai-no-kadoguchi-de, Shohan (Japan) 1996; M.W. Leiste, Heine contra Börne. Aspekte einer Feindschaft, Ann Arbor, Michigan Univ. 1998; M. Joch, Bruderkämpfe. Zum Streit um d. intellektuellen Habitus in d. Fällen Heinrich Heine, Heinrich Mann u. Hans Magnus Enzensberger; Heidelberg 2000; C. Walz, Jeanette Wohl u. L.B.: Dokumentation u. Analyse d. Briefwechsels, Frankfrurt/M. u.a. 2001; W. Jasper, L.B. - keinem Vaterland geboren. Eine Biographie, Berlin 2003; F. Stern/M. Gierlinger (Hg.) L.B. Deutscher, Jude, Demokrat, Berlin 2003; I. Rippmann, "Freiheit ist das Schönste und Höchste in Leben und Kunst". L.B. zw. Literatur u.Politik, Bielefeld 2004.
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richtige(r) Name(n)
Juda Löw Baruch, ab 1818 Börne
Institution
Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
Nachlass

Splitternachlass

Ordnung
Katalog
Publikation
Teilveröffentlichung, abgedruckt in Ludwig Börne, Gesammelte Schriften, N. Ausg. Bd. 5, 1862
Umfang
s. Inhalt
Inhalt

„Aphorismen“ (metr. u. in Pr., Ms., 2 S.); ein Schriftstück o.D. (Blattauschn., 2 S. Text); biograph. Notizen üb. S.G. Cohen, Amédée Prévost; Anton v. Prokesch, F.L.B. Schneller; „De l‘allemagne par Henri Heine“ (Paris 1835), „Paris 1821“ (Ms., 1 S.); “Erster Brief. Paris Freitag d. 5 Dez. 1834“ (Ms., 1 S., m. Echtheitsvermerk v. Fr.G. Schnapper Arndtz); Rez. zu „E. Jouy, La Morale Appliquée à la Politique“ (Ms., 3 S., o.D.), „Stelle verlohren“ (Ms., ½ S.),
eigenhd. Notiz zu Rotteck/Welcker: Staatslex. (1 S.)
Korrespondenzen: Briefe u. a. an an seinen Bruder Simon Jacob Baruch (1 Br., 1826), Heinrich Brockhaus (1 Br., 1835), Carl Leopold Goldschmidt (1 Br., 1827), Marc Antoine Jullien (1 Br., 1832), Buchhändler König (1 Br., 1833), Elisabeth Leo (1 Br., 1835), Adolf Müllner (1 Br., 1821, m. Nachschr. v. A.M. an Cotta?), Rechneiamt d. Stadt Frankfurt (1 Br., 1817), Dr. Reinganum ( 1 Br., o.D.), Frau ? Speyer (1 Br., 1829), Wilhelm Speyer (1 Br., 1828), Buchhändler Winter (1 Br., 1826), und 5 Briefe an unbekannte Empfänger (1818-1836), Madame Vallentin (1 Br., 1830);
Lebensdokumente: ein Billet m. Unterschrift; eigenhd. Quittung; Empfangsbescheinigung üb. ein Abonnement d. Zs. „Die Wage“ (1819); eigenhd. Anweisg., d. Druck d. „Wage“ betr. (m. Echtheitsbescheinigung v. K.A. v. Varnhagen).

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