Philipp Joseph von Rehfues

Theologie-Studium in Tübingen, 1801-1805 Hauslehrer in Italien, wo er in Kontakt mit Thorwaldsen und Wilhelm v. Humboldt stand; Herausgeber der Zeitschriften "Italien" (1803-1804) und „Italienische Miszellen“ (1804-1806); 1806 Bibliothekar und Vorleser des württembergischen Kronprinzen in Stuttgart, 1808 Reisen durch Frankreich und Spanien; unter dem Eindruck der Befreiungskriege schloss er sich der deutschen Nationalbewegung an, zu einem derer Organe seine Zeitschrift „Europäisches Magazin“ wurde; auch publizistisch vertrat er die preußischen Interessen, was zu seiner Anstellung durch den Freiherrn von Stein führte, zunächst 1814 als Generalgouverneur von Koblenz, dann preußischer Kreisdirektor in Bonn, 1819-1842 Kurator der Universität Bonn und außerordentlicher Regierungsbeauftragter, 1826 geadelt; Verfasser von Reiseschriften, historischen Romanen, politischen und historischen Veröffentlichungen.

Üb. d. jüngeren Philostratus u. seine Gemähldebeschreibung 1800; Neuester Zustand d. Insel Sicilien 1807; Gemählde v. Neapel u. seinen Umgebungen , 3 Bde. 1808; Ansichten v. Paris 1809; Briefe aus Italien, 4 Bde. 1809; Beschreibung einer im Jahr 1808 über Tyrol, Oberitalien, die Schweiz u. Frankreich gemachten Reisen 1812; Spanien nach eigner Ansicht im Jahre 1808 u. nach unbekannten Quellen bis auf d. neueste Zeit,4 Bde. 1813; Rede an d. dt. Volk 1814; Groß-Griechenland (Ged.) 1815; Reisen durch d. Provinzen Frankreichs 1816; Über d. Zunftwesen 1818; Mémoire sur le malaise de la génération actuelle 1831 (dt. 1833); Scipio Cicala (Rom.), 4 Bde. 1832 (bearb. Neuausg. 1840); Die Belagerung d. Castells v. Gozzo od. Der letzte Assassine, 2 Bde. 1834; Goethe u. sein Jahrhundert 1835; Die neue Medea (Rom.), 3 Bde. 1836; Proconsulate d. neuern Zeit 1845; Der dt. Orden im fünfzehnten Jh. Dramat. Darstellung 1874.