Johanna Kinkel, geb. Mockel



Lebensdaten

geboren: 08.07.1810 in Bonn
gestorben: 15.11.1858 in London

Berufe
Musikerin, Komponistin, Schriftstellerin
Biografie

1832 Heirat mit einem Kölner Buchhändler, 1833 Trennung (1840 Scheidung); wurde von Beethovens erstem Lehrer Franz Anton Ries zur Pianistin, Komponistin und Dirigentin ausgebildet und lebte zeitweise als Musiklehrerin in Berlin, wo sie u.a. Bettina von Arnims Kinder unterrichtete; 1840 gründete sie mit Gottfried Kinkel die bis 1847 bestehende Dichtervereinigung "Maikäferbund", der u.a. Alexander Kaufmann, Jacob Burckhardt, Müller von Königswinter und Karl Simrock angehörten; 1843 Heirat mit Gottfried Kinkel, dessen literarische und politische Aktivitäten sie tatkräftig unterstützte, mehrere Vertonungen seiner Texte; während seiner Haft übernahm sie die Leitung der "Neuen Bonner Zeitung"; maßgebliche Beteiligung an der Flucht G. Kinkels aus dem Spandauer Zuchthaus 1850, im Londoner Exil ernährte sie die Familie durch Gesangs- und Klavierunterricht, nahm viele deutsche Flüchtlinge bei sich auf, u. a. Malwida von Meysenbug; fünf Tage nach Beendigung ihres Schlüsselromans „Hans Ibeles“ kam sie durch einen Fenstersturz ums Leben; Erzählerin und Komponistin.

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Werke
Liederf. kl. Kinder 1849 (Neuausg., London 1852); Erzählungen (m. G. Kinkel) 1849; 8 Briefe an eine Freundin üb. Clavier-Unterrricht 1852 (Neuausg. 1989); postum: Hans Ibeles in London. Ein Familienbild aus d. Flüchtlingsleben, 2 Bde. 1860 (Neuausg. 1991).
Sekundärliteratur
DLL 8; Killy 6; DBE 5; R.-E. Boetcher Joeres, The triumph of a woman: J.K.s Hans Ibeles in London (1860), in: Euphorion 70 (1976), S. 187-197; M. v. Meysenbug, Briefe an J.u.G.K. 1849-85 (Hg. S. Rossi u. Y. Kikuchi), Bonn 1983; R. Ashton, Little Germany. Exile and asylum in Victorian England, London 1986; K. Schmidt, Gerechtigkeit - das Brot des Volkes: J. u. Gottfried K. Eine Biographie, Stuttgart 1996; R. Whittle & D. Pinfold, Voices of rebellion: political writing by Malwida von Meysenbug, Fanny Lewald, J.K. and Louise Aston, Oxford etc. 2005.
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Institution
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn Dezernat 5/ Handschriften, Rara, Altbestand
Nachlass

Kryptonachlass im NL Gottfried Kinkel

Ordnung
Katalog u. Findbuch
Publikation
U. Brandt-Schwarze (Bearb.) u.a., Nachlaß Gottfried u. Johanna Kinkel, Bonn 2001 (PDF-Version unter: www.ulb.uni-bonn.de > Bibliothek > Veröffentlichungen & Ausstellungen > Veröffentlichungen)
Umfang
ca. 20 Mappen
Nutzung
frei
Signatur
S 2388-2409, 2664 (sowie in anderen Nummern)
Inhalt

Werkmanuskripte: „Der letzte Salzbock. Polit. Dr.“ (Ms., geb., 75 S., o.D., z.T. in G.K.‘s Handschrift); „Erinnerungsblätter aus d. Sommer 1849“ (Ms., 119 S., o.D., Ende 1849); „Erziehungswesen in London“ (Ms., geheftet, 83 S., o.D., um 1855); „Briefe aus London“ (Aufsätze, Ms., geheftet, 63 Bl., o.D.); „Musikalisches in London. Auch eine Seite d. Londoner Lebens. Betrachtungen einer dt. Musikantin“ (Ms., geheftet, 20 Bl, o.D., Schluss fehlt); „Ein Monat an d. engl. Südküste“ (Ms., geheftet, 19 Bl., o.D:); „Musical History/Zur Geschichte d. Musik“ (Fragm., engl. u. dt. Fassg.; Ms., 16 S., o.D.); „Notizen zum Klavier- u. Gesangsunterricht sowie zur Ästhetik d. Musik“ (Ms., geheftet, 27 S., o.D.); „Kruckhalfens Trautchen. Eine Dorfgeschichte“ (Ms., 3 Hefte, 50 Bl., o.D.); „Erzählungen“ (Ms., 4 Hefte, insges. 72 Bl., o.D., [1849], unvollst.); „Bonn u. London. Ged. v. J.K. März 1853“ (Ged., Ms., 12 S., Abschr. v. fremder Hand 1862); „Mein Glaubensbekenntnis“ (Ms., geheftet, 4 Bl, 1842); "Otto der Schütz. Liedspiel in einem Aufzug" (Preisaufgabe zum Stiftungsfest d. Maikäferbundes 1841: Ms., geheftet, 64 S., o.D., 1841); englischsprachige Schriften zu verschiedenen Komponisten (Beethoven, Chopin, Mozart, Mendelssohn); einzelne Lieder u. Gedichte; Notizen zum Klavierunterricht, zum Gesangunterricht, zur Ästhetik der Musik; Musik zu G. Kinkels Singspiel "Die Assassinen";
Korrespondenzen: 230 Briefe von J.K., vor allem an Gottfried K. u. ihre Eltern; Briefe aus London in Abschrift; Briefe von u.a. Mathilda Franziska Anneke (1 Br., 1852), Bettina v. Arnim (o.D.), Ernst Aus‘m Weerth (4 Br., 1850), Karl Fresenius (2 Br., 1850); Gottfried Kinkel (187 Br., 1840-1858), Fanny Lewald (6 Br., 1850-1856), Adele Schopenhauer (3 Br., 1847), Karl Schurz (2 Br., 1850-1854), Adolf Stahr (4 Br., 1850), Adolf Strodtmann (15 Br., 1850-1851); ein Konvolut v. 63 Briefen versch. Absender (1849-1850); zahlr. Abschriften von Briefen an J.K. durch Konrad Kinkel (u.a. Elisabeth Althaus (10 Br.), Bettina v. Arnim (6 Br.), Gustav Bleibtreu (6 Br.), Marie Bruiningk (25 Br.), Ferdinand Freiligrath (1 Br.), Gottfried Kinkel (53 + 176 + 82 Br.), Malwida v. Meyenbug (53 Br.), Adolf Strodtmann (23 Br.) sowie 256 S. Briefe versch. Absender;
Lebens-dokumente: Materialien zu J.K.s Tod (Freiligrath-Ged.; Begräbnis-Ansprachen v. G.K. u. Freiligrath(?); Foto u.a.); Kompositions-Verzeichnis (v. Hand G.K.‘s); Atteste u. Urkunden; Notizen, einen Gesangverein betreffend; Gesuch an die Prinzessin von Preußen um Begnadigung Gottfried Kinkels, 1849;

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Institution
Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek Bonn
Nachlass

Sammlung

Ordnung
Verzeichnis
Umfang
8 Kartons
Nutzung
frei
Signatur
SN 98
Inhalt

Werkmanuskripte: “Chopin als Komponist” (Ms., 1855), “Reste d. Gedichte aus d. Juli 1848” (2 Bl.); “Das Malzthier od. d. Stadt-Bönnischen Gespenster” (Original u. Abschr. V. fr. Hand); Kompositionen: “Die Vogelkantate” (hs., engl. Übers. v. einer Schülerin J.K.‘s) u. Noten-Mss (Lieder, Romanzen, Chöre, insges. 217 S.);
Korrespondenz: rund 20 Briefe, 3 Billets v. J.K. u.a. an: Auguste Heinrich (3 Br., 1843?- 1857), Fanny Lewald-Stahr (2 Br., 1850 u. 1854), Karl Simrock (1 Br., 1850);
Sammlung: persönl. Papiere, Ztgs.-Ausschnitte, Druckschrift J.K.‘s: “Dä Hond on dat Eechhohn”; Stammbuchblatt f. ihre Schülerin Jettchen Blum; Laufzeit: 1830-1876;
Hinweis: Der Nachlass wird zusammen mit dem des Ehemannes Gottfried Kinkel aufbewahrt.

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