Lebensdaten |
---|
geboren: 25.01.1743 in Düsseldorf |
Berufe |
Kaufmann, Beamter, Schriftsteller, Professor
|
Biografie |
Bruder von Johann Georg J.; 1759-1763 kaufmännische Ausbildung in Frankfurt/M. und Genf, dabei Bekanntschaft mit dem Mathematiker Georges-Louis Lesage, der ihm Voltaire und Rousseau nahebrachte; autodidaktische philosophische Studien; 1764 Übernahme der väterlichen Zuckerfabrik, 1772 Ernennung zum kurfürstlichen Hofkammerrat und Tätigkeit in der Verwaltung des Herzogtums Jülich und Berg, Aufgabe des Kaufmannsberufes; 1779 Geheimer Rat und Ministerialreferent für Zoll- und Wirtschaftsfragen in München, fiel in Ungnade, 1779 Rückkehr auf seinen Landsitz Pempelfort bei Düsseldorf; dieser war ein Zentrum des literarischen und kulturellen Lebens, hier verkehrten u.a. Denis Diderot, Goethe, Wieland, die Brüder Humboldt, Johann Georg Hamann, Johann Gottfried Herder, Wilhelm Heinse u. a., Veröffentlichungen zweier Romane, nach deren Misserfolg er ausschließlich philosophische Schriften publizierte; 1794 Flucht vor der französischen Revolution zunächst nach Hamburg, dann nach Eutin, wo für die nächsten zehn Jahre lebte; währenddessen ausgedehnte Reisen nach Aachen, Paris und Hannover; 1805 Übersiedlung nach München, wo er in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen wurde, 1807-1812 fungierte er als deren Präsident; stand in jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit anderen Philosophen der Zeit, bezog zunächst Position gegen den Spinozismus und Lessing, später gegen Fichte, Kant und Schelling; 1812 geadelt und in den Ruhestand versetzt; hatte durch Heirat Beziehungen zu Matthias Claudius und dessen Familie und zur Familie Niclovius (Verwandtschaft von Goethe); Romane, philosophische Abhandlungen, umfangreiche Korrespondenz u.a. mit Wieland, Goethe, Nicolai, Lavater, Claudius, Klopstock, Herder, Hamann, Mendelssohn, Lichtenberg, Jean Paul, Fichte und Schelling. |
Werke |
Eduard Allwills Papiere (Rom.), 1. Teil in: Iris 4, 3 (1775), 2. Teil in: Der Teutsche Merkur, (April u. Juli 1776) (Reprint: 1962); Freundschaft u. Liebe (Rom.) 1777 (Neuausg. u.d.T..: Woldemar 1779, Reprint: 1969); Der Kunstgarten. Ein philosophisches Gespräch 1781 (2. Teil d. „Woldemar“-Romans, Neuausg. beider Teile 1794); Etwas das Leßing gesagt hat 1782; Über d. Lehre des Spinoza, in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn 1785 (2. erw. Aufl. 1789); David Hume über d. Glauben od. Idealismus u. Realismus 1787; Jacobi an Fichte 1799; Über d. Unternehmen d. Kriticismus, die Vernunft zu Verstande zu bringen 1802; Über gelehrte Gesellschaften, ihren Geist u. Zweck 1807; Von den göttlichen Dingen u. ihrer Offenbarung 1811.
... mehr lesen
weniger
|
Ausgaben |
Werke 1812-1825 (Neudr. 1968); Die Hauptschriften zum Pantheismus-Streit zw. Jacobi u. Mendelssohn (Hg. H. Scholz) 1916; Die Schriften F.H.J.‘s (Hg. L. Mathias) 1926; F.H.J.‘s Allwill (Hg. J. U. Terpstra), Groningen 1957; Die Hauptschriften zum Pantheismusstreit zw. J. u. Mendelssohn (Hg. H. Scholz) 2004; "Woldemar" u. "Allwill" alias Johann Wolfgang Goethe. Authentische Schilderungen von F. H. J. über Goethe, Henriette Alexandrine von Roussillon u. deren empfindsame Freunde. Nebst Originalbriefen Goethes (Hg. L. Baus) 2004; Briefe der Brüder Johann Georg und F: H. J. (Hg. J. A. Kruse; K. Hammacher; B. Kortländer) 2004; "Ich träume lieber Fritz den Augenblick ...". Der Briefwechsel zw. Goethe u. F. H. J.( Hg. M. Jacobi; neu hg. v. A. Remmel u. Paul Remmel) 2005.
... mehr lesen
weniger
|
Briefe |
F.H.J.‘s auserlesener Briefwechsel (Hg. F. Roth), 2 Bde., Leipzig 1825 u. 1827; F.H.J. Briefwechsel Reihe I (Texte) u. II (Kommentar), Stuttgart 1981ff.
|
Sekundärliteratur |
ADB 12; NDB 10; DLL 8; Wilpert 1988; Killy 6; DBE 5; G. Baum, Vernunft u. Erkenntnis. Die Philosophie F.H.J.‘s, Bonn 1969; K.Hammacher, Die Philosophie F.H.J.‘s, München 1969; K. Homann, F.H.J.‘s Philosophie d. Freiheit, Freiburg/München 1973; F.H.J. Dokumente zu Leben u. Werk, Stuttgart 1989ff. (darin: K. Wiedemann (Hg.), Die Bibliograhie F.H.J.‘s Ein Kat., 2 Bde., Stuttgart 1989); F. Bechmann, J.‘s „Woldemar“ im Spiegel d. Kritik, Frankfurt/M. u.a. 1990; K. Christ, Bewahren durch Entsagen Das Jacobi-Depositum im Goethe-Museum Düsseldorf, Ausstellungkat. Düsseldorf 1991; zuletzt: W. Jaeschke/B. Sandkaulen (Hg.), F. H. J. ein Wendepunkt der geistigen Bildung der Zeit, Hamburg 2004; M. Nenon, Aus d. Fülle d. Herzen. Geselligkeit, Briefkultur u. Lit. um Sophie von La Roche u. F. H. J., Würzburg 2005; B. Sandkaulen, System u. Systemkritik. Beiträge zu einem Grundproblem d. klass. dt. Philosophie, Würzburg 2006.
... mehr lesen
weniger
|
Institution |
---|
Goethe-Museum, Anton-und-Katherina-Kippenberg-Stiftung Schloss Jägerhof |
Nachlass |
angereicherter Teilnachlass |
Ordnung |
Liste, gedruckter Katalog in Auswahl (s. Publikation), größtenteils unverzeichnet
|
Publikation |
K. Christ, Bewahren durch Entsagen Das Jacobi-Depositum im Goethe-Museum Düsseldorf (Kat.), Düsseldorf 1991
|
Umfang |
ca. 16 Kartons
|
Nutzung |
genehmigungspflichtig
|
Inhalt |
Werkmanuskripte: „Ich kann‘s nicht sagen“ (Ged., 1 ½ S.); 2 Goethe-Mss. „Römische Elegie“ u. „Froh empfing ich mich…“ (1788); |
Institution |
---|
Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf |
Nachlass |
angereicherter Teilnachlass |
Ordnung |
Bestandsliste
|
Publikation |
Teilveröffentlichung, Jacobi-Briefausgabe
|
Umfang |
mittelgroßer Nachlass
|
Nutzung |
frei
|
Signatur |
NL Friedrich Heinrich Jacobi
|
Inhalt |
Werkmanuskripte: Fragm. aus „Eduard Allwills Briefslg.“ (Ms., 1791, davon 2 S. v. fremder Hand, insges. 24 S. – S. 281-318 d. gedr. Ausg. v. 1792); Weitere Besitzer: UB Erlangen; UB Münster; Goethe-Schiller-Archiv Weimar. |