Lebensdaten |
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geboren: 21.09.1792 in Winsen an der Luhe |
Berufe |
Schreiber, Kanzleibeamter, Schriftsteller
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Biografie |
1810 Sekretär in Uelzen, 1812 Steuerschreiber in Bevensen, Teilnahme an den Befreiungskriegen 1813/1814; 1815-1821 im „Bureau der Militairkleidungskommission“ in Hannover tätig, dann ermöglichte ihm ein Stipendium, juristische Vorlesungen in Göttingen zu besuchen (1821-1823), daneben autodidaktische Beschäftigung mit Literatur und Ästhetik; schickte sein Manuskript Beyträge zur Poesie an Goethe und wurde nach seinem ersten Besuch in dessen Hause am 10.7.1823 zum engsten (aber unbezahlten) Gehilfen bei der Ordnung, Sichtung und Redigierung von Goethes Werken, zunächst in Jena, dann in Weimar; Goethe verschaffte ihm zwar 1827 einen Doktortitel der Universität Jena, aber keine feste Anstellung; E. musste sich statt dessen mit Sprachunterricht für Bildungsreisende aus England durchschlagen und war 1829-1835 Erzieher des späteren Großherzogs Carl Alexander; 1830 Italienreise mit August von Goethe; nach dem Tod Johann Wolfgang von Goethes 1832 zum Herausgeber von dessen „Nachgelassenen Schriften“ bestimmt; 1836 erschienen die ersten beiden Bände seiner „Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens 1823-1832“, auf der Basis jahrelanger Aufzeichnungen über den täglichen Umgang mit dem Dichter; 1837 wurde er großherzoglicher Bibliothekar, 1842 Ernennung zum Hofrat, jedoch ohne größere Entlohnung, er starb in bitterer Armut; verfasste außerdem eigene Gedichte. |
Werke |
Gedichte 1821; Beyträge zur Poesie mit bes. Hinweisung auf Goethe 1824; Zu Goethes Geburtstagsfeier (m. anderen) 1824; Cantate zur fünfzigjährigen Regierungs Feyer Sr. Königl. Hoheit d. Großhzgs. Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (m. Musik v. C. Eberwein) 1825; Zu Goethe‘s Jubelfeyer am siebenten November 1825, 1825; An Goethe. Am Abend d. Siebenten November nach Aufführg. seiner Iphigenie 1825; Weimars Jubelfest am 3ten September, 2 Tle., 1825/26; Zu Goethe‘s Geburtstage (m. anderen) 1831; Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, I 1836, II 1836, III 1848 (zahlreiche Neuausg., mitunter auch als Teil von Goethe-Werkausgaben); Gedichte 1838; Goethe (in: Brockhaus‘ Conversationslexikon d. Gegenwart 2) 1839; Einige Worte üb. d. Rechtsstreit gg. Brockhaus in Betreff d. Gespräche m. Goethe etc. 1846; postum: Goethes Faust am Hofe d. Kaisers in 3 Akten f. d. Bühne eingerichtet (1830-31). Aus E.‘s Nachlaß (Hg. F. Tewes) 1901; Aus Goethes Lebenskreise. J.P.E.‘s Nachlaß (Hg. ders.) 1905.
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Sekundärliteratur |
DLL 3; v. Wilpert 1988; Killy 3; DBE 3; J. Petersen, Die Entstehung der Eckermannschen Gespräche mit Goethe und ihre Glaubwürdigkeit, Berlin 1924 ( Neudr.: Hildesheim 1973); H. H. Houben, Sein Leben f. Goethe, 2 Bde., Leipzig 1925-28, s. zahlr. Titel in Standardlexika.
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Institution |
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Goethe-Museum, Anton-und-Katherina-Kippenberg-Stiftung Schloss Jägerhof |
Nachlass |
angereicherter Teilnachlass |
Ordnung |
Katalog
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Publikation |
Katalog der Sammlung Kippenberg, I, Leipzig 1913; Katalog der Sammlung Kippenberg, II, 3 Bde., Leipzig 1928 u. Jb. d. Slg. Kippenberg
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Nutzung |
frei
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Signatur |
Nr. 3619-3756 sowie Neuerwerbungen
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Inhalt |
Werkmanuskripte: „Graf Eduard“ (Tr., 202 S., 1820, ungedr.); Gedichte: „An meinen Ring“ (2 S., 1815), „Die Feuer auf d. dt. Bergen am 18. October 1815. Zur Feier d. Schlacht b. Leipzig“ (8 S., 1815), „9 Gedichte“ (25. Aug.-14. Nov. 1815, Quartheft, darin: 28 S. beschr.), „1 Gedichte“ (v. Febr.-Aug. 1817, Quartheft, 34 S., veröff. in: Gedichte 1821), „Lieder“ (19 Lieder, Quartheft, darin: 32 S. beschr., veröff. in: Gedichte 1821), „17 Gedichte“ (23 S., zumeist veröff. in: Gedichte 1821 u. 1838), „12 Gedichte an A(uguste) K(ladzig)“ (Juli-Okt. 1828, 14 Bl.), „26 Gedichte an A(uguste) K(ladzig)“ (Quartheft, darin: 30 S. beschr.), „Der Liebesbrief“ (12 S., 4-12 May 1837, veröff. in: Gedichte 1838), Reinschriften u. Entwürfe v. Gedichten (72 S., zumeist veröff. in: Gedichte 1838), Gedichte (Ausgeführte Ged., Fragmente, Entwürfe, Motive, 65 S., zumeist unveröff.), Übers. nach Béranger („Die Erziehung d. Demoisellen“, „Die Gefangene u. d. Ritter“, „Die Bacchantin“, „Der Abschied“, 18 S.); „An Frau v. Heigendorf“ (Ged., 1 S., o.D.); „An Frl. Ulrike v. Pogwisch“ (Ged., 2 S., 1824); poetische Prosa: „Wenn ich ein Baum wäre…“ (1 S.), „Traumerzählung“ (4 ½ S., 1828), „Traumerzählung“ (10 S., 14. Nov. 1836) und Aufsätze: Überblick üb. sein Leben u. Darlegung seiner Ziele (40 S., 1818), „Übersicht meines Lebensganges“ (12 S., 1822), „Über objektive Wahrheit in d. Poesie“ (72 S., 1824), „Amerikanische Critiker üb. dt. Lit.“ (85 S., mit Änderungen Goethes), Über seine Beziehungen zu Goethe (3 ½ S.), „Meine Kenntniss d. Farbenlehre etc.“ (2 beids. beschr. Bl., 1830), „Bey hellem Tage u. herabhängenden weissen Rouleau“ (2 S., 1831), „Von d. Mischung“ (14 S.), Bemerkungen zu einem in Abschr. v. anderer Hand vorliegenden Gedicht d. Kanzlers v. Müller (8 S.), Konzept zu einer Vorrede d. „Nachgelassenen Schriften“ Goethes (12 S., 1832), „Ornithologisches“ (12 S.), Bericht an d. Goethe-Archiv (1 ½ S., 1841), „Den Beabsichtigten Ankauf d. Goetheschen Sammlungen betreffend“ (4 S.), „Recensionen“ (18 S. üb. versch. Titel), „Einzelne Gedanken u. Ansichten. [Ethisch-ästhet. Betrachtungen üb. Welt u. Menschen, Lit. u. Leben, Wissenschaft u. Kunst. Mancherlei üb. Goethe u. seine Werke] (128 S.), versch. Mss. zu den „Gesprächen m. Goethe“, „Über Gedichte Goethes“ (7 S.); Bearb. v. Goethes „Faust“ (33 Bl. Ms. u. 29 + 7 Bl. Entwürfe u. Gespräche m. g. über Faust); |