Lebensdaten |
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geboren: 30.06.1814 in Halsdorf bei Kassel |
Berufe |
Lehrer, Dramaturg, Intendant, Publizist, Schriftsteller
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Biografie |
Gymnasium in Rinteln, 1831-1834 Studium der Theologie und Philologie in Marburg; danach Lehrer in Hannover, ab 1836 am Kasseler Fridericianum, schrieb Kunst- und Theaterkritiken, wegen satirisch-politischer Äußerungen im jungdeutschen Sinne Strafversetzung nach Fulda; Kontakte zu Gutzkow, Freiligrath, Lenau und Karl Isidor Beck, Herausgeber der Zeitschrift Der Salon, was ihm ständige Auseinandersetzungen mit der Zensur einbrachte; schied 1841 aus dem Lehrerberuf aus, neben feuilletonistisch-publizistischen Veröffentlichungen auch Romane und Lyrik; sein Zyklus Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters führte zu seinem generellen Verbot der Campe‘schen Verlagsproduktion; als Korrespondent von Cottas Augsburger Allgemeiner Zeitung ging er nach Paris (dort enge Verbindung zu Heine und Herwegh), dann nach London und Wien; 1843 nahm er, politisch gewandelt, eine Stelle als Vorleser und Bibliothekar am Königlichen Hof in Stuttgart an und trug fortan den Titel eines Hofrats, was zu Spott und Polemik seitens der ehemaligen Freunde und Kollegen führte; ab 1846 Dramaturg des Stuttgarter Hoftheaters, 1851 Intendant am Hoftheater München, 1857 Generalintendant der Weimarer Hofbühne, ab 1870 Hofoperndirektor in Wien, später dort Leiter des Burgtheaters, 1876 in den Freiherrnstand erhoben; einer der berühmtesten Regisseure Deutschlands; Lyrik, Prosa, Dramatik, Übersetzung. |
Werke |
Spaziergang eines Kasseler Poeten (Ged.) 1837; Frauenspiegel 1838; Gedichte 1838; Licht u. Schatten in d. Liebe (Nov.) 1838; Die neuen Argonauten (Rom.) 1839; Das Gespenst d. Ehre 1840; Eine stille Novelle 1840; Unter d. Erde. Ein Denkmal f. d. Lebenden (Rom.), 2. Bde. 1840; Heptameron. Ges. Nov., 2 Bde. 1841; Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters (Ged.) 1842 (Neuausg. 1978); Sieben friedl. Erzählungen, 2 Bde. 1844; Gedichte 1845; Sieben Jahre (Rom.), 2 Bde. 1847-1849; Das Haus d. Barnefeldt (Dr.) 1850; Nacht u. Morgen. Neue Gedichte 1851; Novellen-Buch 1856; Der Aerntekranz 1857; Shakespeare: Historien (Bearb.), 3 Bde. 1867; Die Amazone (Rom.), 2 Bde. 1868; Bade-Novellen 1877; Bunte Reihe 1877; Lyrische Dichtungen, 2 Bde. 1877; postum: Blätter aus D.‘s Nachlaß. Mit Randbemerkungen (Hg. J. Rodenberg), 2 Bde. 1891.
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Ausgaben |
Sämtl. Werke, 12 Bde. 1877-1878.
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Briefe |
Briefe von F. Dingelstedt an F. Halm, in: Jb. der Grillparzer-Gesellschaft, 1898; G. Büttner, Die erste Tannhäuser-Aufführung in München, in: Süddeutsche Monatshefte 1914/15; Ungedruckte Briefe in: Beitr. z. Lit.- u. Theatergeschichte, Festgabe für Ludwig Geiger, 1918; K. Glossy (Hg.), Aus der Briefmappe eines Burgtheaterdirektors, 1925; Aus H. Hettners Nachlass, Briefe von H. Hettner an F. Dingelstedt, in: Euphorion, 1929; Dingelstedts brieflicher Verkehr mit Gutzkow, in: Euphorion, 1933; Briefwechsel zwischen Dingelstedt u. Freiligrath, in: Westf. Zs. f. vaterländ. Geschichte u. Altertumskunde, 1940; Neun unveröffentlichte Briefe Dingelstedts an Geibel, in: Börsenblatt f. d. dt. Buchhandel, 1965; Briefe aus dem Freundeskreis Dingelstedt Freiligrath L. Schücking, in: Westfäl. Zs., 1965.
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Sekundärliteratur |
DLL 3; Killy 3; O. Mayr, Die Prosadichtung F.D.‘s, Augsburg 1926; H. Sperling, F.D.‘s Lyrik auf ihre Quellen u. Vorbilder untersucht (Diss.), Münster 1927; C. Chalaupka, F.D. als Regisseur (Diss.), Wien 1957; Zum 100. Geburtstag v. F.D. 1814-1881. Festschrift, bearb. v. E. Sindermann, Rinteln 1981 [vgl. div. weitere Titel in DLL]; A. Hofmann-Wellenhof, Das Manuskript-Journal der Burgtheaterdirektion F.v.D.: Autoren u. ihre Theaterstücke; 19. Dez. 1870 bis 15. Mai 1881, Wien 2003.
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Institution |
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Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf |
Nachlass |
Splitternachlass |
Ordnung |
Katalog
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Publikation |
s. Inhalt
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Inhalt |
Werkmanuskripte: „Pfizer gg. Heine“ (Ms., 28 S.), Widmungsged. an Alexander Graf v. Württemberg (4 S., 1841), Ged. „In d. Album Rudolf‘s v. Habsburg“ (Ms., 1 S., 1857), Albumblatt f. Marie v. Gagern (1875), ein Abschiedsgedicht f. Gombard, München (1857), zeitgenöss. Abschr. v. 12 Gedichten F.D.‘s; Weitere Besitzer: StLB Dortmund, Handschriftenabteilung; DLA Marbach (vgl.: Bestandsverzeichnis des Cotta-Archivs, 1, Dichter und Schriftsteller, bearb. v. Liselotte Lohrer, Stuttgart 1963 (Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft, Bd. 25), S. 64); UB Marburg; LB Weimar . |